Die I/O-Boards, die für das Raspberry Pi Compute Module 4 entwickelt wurden, können nun auch in Verbindung mit RISC-V-Prozessoren verwendet werden, dank eines neu entwickelten Moduls von Milk-V.
Milk-V hat ein eigenes Compute-Modul entwickelt, das nahtlos in die I/O-Boards des Raspberry Pi Compute Module 4 passt. Das Besondere daran ist, dass dieses Modul statt eines ARM-Prozessors einen RISC-V-CPU-Kern nutzt. Das Herzstück des Mars CM-Moduls bildet der JH7110-Prozessor von Starfive, ausgestattet mit vier U74-MC-Kernen.
Das Mars CM-Modul weist die gleichen Abmessungen wie das Raspberry Pi Compute Module 4 (CM4) auf, nämlich 55 mm x 40 mm. Es verfügt über die gleichen zwei 100-poligen Pinleisten an den entsprechenden Positionen wie das CM4. Das Mars CM stellt dabei einen Prozessor, bis zu 8 GByte LPDDR4-RAM, bis zu 32 GByte eMMC-Flash-Speicher sowie einen Gigabit-Ethernet-Controller bereit.
Das Compute-Modul selbst verfügt über keine Anschlüsse, weshalb ein I/O-Board erforderlich ist. Milk-V zeigt das Mars CM beispielsweise auf dem Compute Module 4 I/O Board der Raspberry Pi Foundation, das unter anderem HDMI-Anschlüsse, USB-Ports und einen Netzteilanschluss zur Verfügung stellt. Es ist auch mit anderen Modellen wie dem Orange Pi CM4 I/O Board kompatibel. Das Mars CM unterstützt ebenfalls eine einzelne PCI-Express-2.0-Lane, die beispielsweise für den Anschluss einer SSD genutzt werden kann.
Die Unterstützung von RISC-V-Hardware durch Software befindet sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium. Der Hersteller gibt jedoch an, dass Linux-Distributionen wie Ubuntu, Fedora, openSUSE und Debian voraussichtlich auf dem Compute-Modul laufen werden.
Das Mars CM-Modul kann ab einem Preis von etwa 50 Euro vorbestellt werden und wird voraussichtlich ab Ende September 2023 ausgeliefert. Deutsche Kunden müssen zusätzlich zur angegebenen Preisen die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 19 Prozent zahlen. Die Versandkosten variieren je nach Anbieter und betragen zwischen 12 und 20 US-Dollar.