Google: Chrome-Experiment verursacht massive Ausfälle

Ein experimentelles Chrome-Feature hat Google ausgerollt, allerdings führte das unter bestimmten Windows-Konfigurationen zu massiven Problemen. Vor allem Unternehmenwaren davon betroffen – die über den ungewollten Produktivitätsverlust nicht erfreut waren. 

Plötzlich nur noch eine weiße Seite zeigte der Browser-Tab an. Viele Unternehmen hatten in den letzten 48 Stunden mit massiven Problemen zu kämpfen, die den Chrome-Browser einsetzen. Google hatte testweise eine experimentelle Browser-funktion aus. Offenbar trat der Fehler in Kombination mit gewissen Windows-Server-Konfigurationen auf. In einigen Fällen waren zufolge einige Beschwerden im Bugtracker von Chrome Hunderte oder sogar Tausende Mitarbeiter betroffen.

Für den Fehler war ein Feature namens „Webcontents Occlusion“ der Auslöser. Um Systemressourcen zu schonen, soll die Funktion die Tabs, die von anderen Fenstern verdeckt werden, als Hintergrund-Tabs behandeln, um so Systemressourcen zu schonen. Demnach wurde das Feature breits in Chromes Canary- und in der Beta-Versionen eine Weile getestet. Offenbar entschied Google diese Woche, die Funktion auch in der regulären Chrome-Version zu testen – mit den oben beschriebenen Folgen für viele Unternehmen. 

Im Support-Forum von Chrome und im Bugtracker des Browsers gab es hunderte Beschwerden, Google hat die Funktion mittlerweile wieder deaktiviert. Die betroffenen Unternehmen sind aber nur bedingt zufrieden mit dem Ergebnis. „Wenn Chrome ein Unternehmensbrowser sein soll, dann brauchen wir Stabilität“, fordert ein Administrator der US-Großhandelskette Costco. 

„Wir bieten professionelle Dienste für Multi-Millionen-Dollar-Projekte an. Versteht ihr, wie viele Stunden an Ressourcen euer kleines ‚Experiment‘ gekostet hat?“ fragt ein anderer Systemadministrator und fügt hinzu: „Das ist nicht akzeptabel!“. Schon vor fünf Monaten war das Experiment bei rund ein Prozent der Nutzerinnen und Nutzer von Chrome 77 und Chrome 78 aktiviert worden und hätte bis dato zu keinem einzigen Fehlerbericht geführt, so ein Google-Entwickler.