Deutschland liegt in der weltweiten Statistik auf Rang vier. Von Cybererpressern ist es in der EU sogar das beliebteste Ziel. Die Gangs LockBit und BlackBasta schießen sich vor allem auf Unternehmen in Deutschland ein.
Die Aktivitäten von Ransomare-Banden hat Malwarebytes zwischen April 2022 und März 2023 untersucht. In dem Zeitraum hat sich Deutschland demnach zu einem weltweit bedeutenden Ziel für Cybererpresser entwickelt: Deutschland ist innerhalb der EU das am häufigsten attackierte Land. In der Statistik belegt Deutschland weltweit somit Rang vier.
Marceolo Rivero, Ransomware-Spezialist bei Malwarebytes, zählte in den vergangenen zwölf Monaten insgesamt 114 Angriffe mit Erpressersoftware auf Ziele in Deutschland. Lediglich Organisationen in Kanada (132 Angriffe), Großbritannien (163 Angriffe) und den USA (1167 Angriffe) wurden häufiger attackiert. An Frankreich (108 Angriffe), Italien (83 Angriffe) und Spanien (77 Angriffe) gingen die Plätze 5 bis 7.
Besonders beliebt bei Cybererpressern sind Dienstleister
Wenn man die Zahl der Ransomware-Angriffe in Beziehung zum Bruttosozialprodukt eines Landes setzt, ist indes Kanada das beliebteste Ziel von Cybererpressern, und zwar mit 66 Angriffen pro einer Billion Dollar Wirtschaftsleistung. In dieser Statistik finden sich die USA mit 50 Angriffen pro Billion Dollar Wirtschaftsleistung auf Platz vier. Noch hinter Spanien, Italien und Frankreich auf Platz kommt Deutschland auf Platz neun mit 27 Angriffen pro Billion Dollar Wirtschaftsleistung.
Hierzulande richten sich, der Studie zufolge, die meisten Angriffe gegen Dienstleistungsunternehmen, gefolgt von der Baubranche, Anbietern von IT-Services und dem Technologiesektor. Am aktivsten sind indes die Hintermänner der Ransomware-Banden von LockBit und BlackBasta, die in den vergangenen zwölf Monaten zusammen für 54 Prozent der Ransomware-Attacken in Deutschland verantwortlich waren.