Apple: Der Konzern kauft Sparte von Intel für 1 Milliarde US-Dollar

Wie erwartet holt sich Apple eine weitere Schlüsseltechnologie seiner iPhones ins eigene Haus. Apple kaufte Intel die Mehrheit seiner auf Smartphone-Modems spezialisierte Sparte ab. Außerdem werden rund 2.200 Mitarbeiter zu Apple wechseln, ein teil davon nach Deutschland. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilt, wird Intel weiterhin die Möglichkeiten haben, Mobilfunk-Modems zum Beispiel für PC’s, autonome Autos sowie vernetzte Geräte im Internet der Dinge zu entwickeln.

Apples Strategie ist es, schon seit längeren die wichtigsten Technologien für seine Geräte selbst in die Hand zu haben. Das gibt dem Konzern die Möglichkeit, Leistung und Architektur der Chips an die Bedürfnisse der Geräte anzupassen und könnte somit mehrfach die Innovationstempo vorgeben. Langezeit war Apple stark von Zulieferern abhängig gewesen. Ein bekannter Anbieter darunter ist Qualcomm in der Branche und liefert neben Modems auch die Prozessoren. Jedoch ist das Geschäftsmodell von Qualcomm umstritten, vor allem wegen seiner Politik – Voraussetzung für den Kauf einer Lizenz.

Zeitweise lieferte Qualcomm exklusiv Modem-Chips für iPhones, als weiten Lieferanten holte sich der Apple Intel ins Boot. Intel kaufte sich in der entsprechende Sparte der deutschen Firma Infineon ein. Unterdessen entbrannte sich eine heftige Auseinandersetzung zwischen Apple und Qualcomm, der wiederum Apple mit dem Vorwurf der Pantentverletzung konterte und der iPhone-Konzern warf Qualcomm unter anderem überhöhte und unfaire Preise vor.

Inzwischen ist der festgefahrene Streit vor einigen Monaten beigelegt worden. Apple und Qualcomm einigten sich, dass Qualcomm Apple mehrere Jahre Modem-Chips liefern wird. Eine entscheidene Rolle dafür könnte gespielt haben, dass Intel Probleme bei Modems für den 5G-Datenfunk hatte. Apple musste sich demnach auf Qualcomm einlassen um die iPhone-Modelle für das bevorstehende Jahr 2020 mit 5G Modems ausstatten zu können. Nach der Einigung von Appel und Qualcomm, kündigte Intel an, aus dem Geschäft mit Smartphone-Modems auszusteigen.

Das Apple am Modem-Geschäft interessiert ist, ist seit einiger Zeit schon länger bekannt. Der Konzern legte nicht unweit von Qualcomm in San Diego einen weiteren Standort an und warb auch Mitarbeiter ab. Bei den Einstellungsgesprächen sei das Jahr 2025 als Zielmarke für eigene Modems genannt worden, so die Webseite „The Information“ berichtete. Apple arbeitet auf Hochtouren daran, die Grafik-Technologie seiner Geräte federführend selbst zu entwickeln und eine Integration des Modems in den hauseigenen Hauptprozessor würde helfen, die Geräte noch ein Stück kompakter zu machen. Mit dem Zukauft der Intel-Sparte bekommt der iPhone-Konzern einen Patenschatz in die Hand, der als Abschreckung gegen mögliche Patentklagen von Qualcomm dienen können.