Android: Google reduziert weitere Play-Store-Gebühren

Künftig müssen Entwickler von Android-Apps mit Abonnements bereits im ersten Jahr nur noch die Hälfte der bisherigen Gebühren zahlen.

Google hat für den Play Store sein Gebührenmodell angepasst. Man wolle auf die Entwickler zugehen und mit den neuen reduzierten Gebühren sich den veränderten Marktbedingungen anpassen, teilte das Unternehmen mit.

Wenn Entwickler eine App mit Abonnementmodell anbieten, mussten sie bisher im ersten Jahr 30 Prozent ihres Umsatzes an Gebühren zahlen; danach sank die Gebühr auf 15 Prozent. Das neue Modell sieht vor, dass die bisherige Frist von einem Jahr wegfällt: Die Entwickler müssen vom ersten Tag an nur noch 15 Prozent abführen.

Für Anbieter von Apps sinken die Gebühren und die sich für das Media Experience Program qualifizieren, generell auf 10 Prozent wie zum Beispiel Medienanwendung. Sie generieren den Hauptteil des Umsatzes durch Käufe innerhalb der Apps – oder auch die E-Book-Reader mit angeschlossenem Store oder On-Demand-Streamingapps.

Bereits in der Vergangenheit Gebühren reduziert

Im März 2021 hatte Google die Gebühren für viele Entwickler reduziert. Programmieren mussten bis dahin 30 Prozent ihres Umsatzes an Google zahlen. Entwickler, deren Einnahmen Einnahmen 1 Million US-Dollar pro Jahr nicht übersteigen, brauchen nur noch 15 Prozent abführen. Laut Google sind das 99 Prozent aller im Play Store vertretenen Anbieter.

Mit der Reduzierung bei den Abomodellen begründet Google jetzt mit dem Umstand, dass der Verlust von Nutzern es für Unternehmen schwieriger mache, die bisherige Reduzierung nach einem Jahr zu erreichen. Ein Motivationsgrund könnte auch sein, dass Google in zahlreichen Ländern in Konflikt mit der Justiz wegen Kartellvorwürfen steht.

Immerhin reichten 36 Bundesstaaten und der Regierungsbezirk Washington DC eine Klage wegen wettbewerbsrechtlicher Verstöße beim Geschäft mit Apps für Android-Geräte ein – Das wiederum geht aus der bei einem Bundesgericht in San Francisco eingereichten Klageschrift (PDF) hervor.

Den Vorwurf der Marktbeherrschung durch niedrigere Gebühren, könnte Google auch versuchen, diese zu entkräften. Zudem kann eine Reduzierung der Gebühren, aber auch als Friedensangebot an Programmierer gedeutet werden.