Bundesnetzagentur: Kunden können bei langsamer Internetverbindung Zahlung reduzieren

Für Kunden soll es bis Ende des Jahres einfacher werden, bei langsamer Internet-Verbindung den Preis für den Anschluss zu reduzieren.

Ab Dezember 2021 können Kunden die daheim viel schlechteres Internet hat als vom Provider versprochen, die monatliche Zahlungen an diesen reduzieren. Die Bundesnetzagentur will Kriterien festlegen, die am 8. September 2021 als Entwurfsfassung veröffentlicht werden. Befragt wurden hier zuvor Marktteilnehmer, um diese Daten für die endgültige Festlegung zu berücksichtigen.

Wie groß die Defizite bei der Kundschaft bezüglich der tatsächlich nutzbaren Internetgeschwindigkeit sein müssen, ist in dem Kriterienkatalog zusammengefasst, bevor diese das Minderungsrecht für die monatlichen Zahlungen in Anspruch nehmen dürfen – diese gelten dabei für den Internetzugang über das Festnetz.

In diesem Jahr wurde die Rolle bei der Novellierung des Telekommunikationsgesetzes, der Verbraucher gestärkt. Möglich war es bereits, die monatliche Zahlung an den Internetanbieter zu reduzieren, wenn die Leistung schlecht war. Dennoch war es für Verbraucher sehr schwierig, dieses Recht tatsächlich durchzusetzen.

Die Bundesnetzagentur will die Kundenrechte stärken, indem der Kunde sich künftig mit Hilfe einer App der Webseite breitbandmessung.de von der Bundesnetzagentur, Messungen vornimmt, um anschließend mit diesen Werten die Reduzierung der monatlichen Zahlungen zu rechtfertigen.

Die Schwelle ab wann der Verbraucher Anspruch auf Minderung habe, bestimmt die Bundesnetzagentur. Bei einer „erheblichen, kontinuierlichen oder regelmäßig wiederkehrenden Abweichung bei der Geschwindigkeit“ kann so viel gemindert werden, wie der Abstand zwischen tatsächlicher und vertraglich vereinbarter Leistung beträgt.

Außerdem müssen Provider bei Abschluss von Internetverträgen in den Produktinformationsblättern klarstellen, wie hoch die maximalen und minimalen Datenübertragungsraten sind, die der Verbraucher zu erwarten hat. Hinzu muss die reelle Geschwindigkeit angegeben werden, die normalerweise zur Verfügung steht. Verbraucher können sich so an diesen Werten orientieren, um je nach Ergebnis der Messungen weniger zahlen zu dürfen.