Jinfeng Luo, ein ehemaliger Mitarbeiter von Intel, soll kurz vor seiner Kündigung fast achtzehntausend Dateien aus dem internen System des Unternehmens kopiert haben. Darunter befanden sich offenbar auch streng vertrauliche Informationen. Nun ist Luo verschwunden und Intel zieht vor Gericht.
Vom langjährigen Angestellten zum Beschuldigten
Luo arbeitete seit 2014 bei Intel und war über ein Jahrzehnt Teil des Konzerns. Im Sommer 2025 folgte jedoch das Aus. Am siebten Juli wurde ihm die Kündigung ausgesprochen, sein Arbeitsverhältnis endete offiziell am einunddreißigsten Juli. In den Tagen zwischen Kündigung und dem letzten Arbeitstag soll Luo begonnen haben, Daten zu sichern. Zunächst versuchte er, diese auf eine externe Festplatte zu kopieren, scheiterte aber an den Sicherheitsvorkehrungen seines Dienstlaptops. Nur wenige Tage später gelang es ihm angeblich, die Dateien über das Netzwerk auf ein NAS-System zu übertragen, fast achtzehntausend Dokumente, die teilweise als streng geheim eingestuft waren.
Ein Mitarbeiter verschwindet
Nach seinem Ausscheiden aus dem Unternehmen versuchte Intel mehrfach, Luo zu kontaktieren. Weder per Telefon noch per E-Mail oder Post reagierte er. Selbst ein Anwalt scheint bisher nicht bekannt zu sein. Das Unternehmen reichte schließlich Klage ein und fordert zweihundertfünfzigtausend US-Dollar Schadenersatz sowie die Herausgabe der entwendeten Daten. Die Spur des ehemaligen Mitarbeiters verliert sich seither, niemand weiß, wo er sich aufhält.
Ein Konzern im Umbruch
Die Vorwürfe treffen Intel in einer ohnehin schwierigen Phase. Der Halbleiterhersteller kämpft mit starkem Konkurrenzdruck und hat 2025 einen harten Sparkurs eingeschlagen. Rund fünfzehn Prozent der Belegschaft sollen das Unternehmen verlassen. Um den einstigen Branchenriesen zu stabilisieren, stieg die US-Regierung im Sommer mit einem Anteil von zehn Prozent ein. Der Fall Jinfeng Luo wirft Fragen auf über Datensicherheit, Vertrauen und Verantwortung in Zeiten des wirtschaftlichen Umbruchs. Ob Luo tatsächlich sensible Informationen entwendet hat, muss nun ein Gericht klären.
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