DSGVO: Mehr als 160.000 Datenverluste in 18 Monaten, hohe Bußgelder sind zu erwarten

Um 12 Prozent pro Tag steigt die Anzahl der Meldungen. derzeit sind es durchschnittlich 278 Sicherheitsvorfälle pro Tag. Die bisher eingetriebenen Bußgelder summieren sich auf 114 Millionen Euro.

Mit dem Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung vor 18 Monaten haben Behörden in Europa mehr als 160.000 Meldungen über Sicherheitsvorfälle und Datenverluste erhalten – dies geht aus einer Analyse der Anwaltskanzlei DLA Piper hervor. Der Durchschnitt lag hier in den ersten acht Monaten demnach bei 247 Vorfällen pro Tag. Seitdem erhöhte sich die Zahl auf 278 Meldungen pro Tag. 

„Die DSGVO hat das Thema Datensicherheitsverletzung deutlich in die Öffentlichkeit getragen. Die Quote der Meldungen von Datenverstößen ist im Vergleich zum Vorjahresbericht um mehr als 12 Prozent gestiegen, und die Regulierungsbehörden waren damit beschäftigt, ihre neuen Befugnisse zur Sanktionierung und Bestrafung von Organisationen zu testen“, erklärte Ross McKean, Partner bei DLA Piper. 

Bisher wurden laut Studie zufolge Bußgelder in Höhe von 114 Millionen Euro verhängt. Die höchste Strafe wegen Verstößen in Bezug auf Transparenz und Zustimmung von Nutzern, erhielt Google mit 50 Millionen Euro, die das Unternehmen an die französische Datenschutzbehörde CNIL abführen musste. In einigen Fällen sind die Entscheidungen der Behörden noch nicht rechtskräftig. Datenschützer warfen der Fluglinie British Airways schlechte Sicherheitsvorkehrungen vor. Dieses führte bei einem Cyberangriff auf die Systeme des Unternehmens zum Verlust von vertraulichen Daten von rund 500.000 Kunden. Nun soll die britische Fluglinie British Airways 213 Millionen Euro an die britische Behörde ICO zahlen. 

Auch die Hotelkette Marriott wurde von der ICO mit einem Bußgeld von 112 Millionen Euro angeprangert. Hier sind die Daten von 339 Millionen Gästen verloren, 30 Millionen davon sind EU-Bürger und sieben Millionen britische Bürger. Auch wenn sich dieser Vorfall bereits im Jahr 2014 bei der Kette Starwood Hotels ereignete, gehört das Hotel seit 2016 zu Marriott. Dabei wurde der Einbruch selbst erst 2018 entdeckt. Derzeit geht British Airways und Marriott gegen die Bußgeldbescheide vor. 

Bisher stuft die Studie die eingetriebenen Strafzahlungen von 114 Millionen Euro als gering ab. Daher geht die Anwaltskanzlei DLA Piper davon aus das die Regulierungsbehörden die Kontrollfunktionen im laufenden Jahr stärker ausgeübt werden, was zu mehr Bußgelder im mehrstelligen Millionenbereich führen soll.