Die neueste Generation der KI-Modelle von Anthropic sorgt aktuell für viel Aufmerksamkeit. Mit Claude 4 bringt das Unternehmen zwei neue Modelle auf den Markt, die gerade im Entwicklerumfeld für Begeisterung sorgen. Die Leistung ist beeindruckend und stellt sogar etablierte Größen wie OpenAI und Google in den Schatten.
Überzeugende Ergebnisse
Besonders im SWE Bench zeigt Claude Opus 4, was möglich ist. Dieser Benchmark stellt KIs vor echte Herausforderungen aus bekannten Open Source Projekten. Es geht darum, reale Softwarefehler zu erkennen und zu beheben. Claude Opus 4 meistert das mit einer Erfolgsquote von 72,5 Prozent. Damit liegt es vor GPT 4.1 von OpenAI und deutlich vor Googles Gemini.
Noch besser wird es beim Terminal Bench, einem Test, der die Arbeit im Kommandozeilenumfeld simuliert. Auch hier zeigt Claude Opus 4 eine klare Dominanz und lässt die Konkurrenz weit hinter sich. Für viele Entwickler ist das ein deutliches Signal, dass hier ein neues Top-Modell auf dem Markt ist.
Mathematisch noch nicht ganz vorn
In Sachen Mathematik gibt es allerdings noch Nachholbedarf. Beim AIME Benchmark, einem Test mit Wettbewerbsaufgaben aus der Mathematik, liegt OpenAIs Modell o3 an der Spitze. Claude Opus 4 folgt mit ordentlichem Abstand, Sonnet 4 etwas dahinter. Es zeigt sich, dass mathematische Logik wohl weiterhin eine der großen Stärken von OpenAI bleibt.
Länger denken, besser verstehen
Ein spannendes Feature der neuen Claude Modelle ist die Fähigkeit, sich über längere Zeiträume hinweg auf ein Problem zu konzentrieren. Laut Anthropic kann Claude mehrere Stunden fokussiert arbeiten, ohne den Kontext zu verlieren. Das macht gerade bei komplexen Aufgaben einen großen Unterschied. Zusätzlich bietet Claude zwei Denkmodi an. Wer schnelle Antworten will, bekommt sie sofort. Wer sich Zeit nimmt, kann den erweiterten Denkmodus aktivieren. So entstehen durchdachte Lösungen, die tiefer ins Problem vordringen.
Praktische Integration in den Entwickleralltag
Auch bei der Integration in gängige Entwickler-Tools punktet Claude. GitHub plant bereits, Claude Sonnet 4 in seinen Copilot zu integrieren. Ziel ist es, die Qualität der Codevorschläge weiter zu steigern. Mit Claude Code gibt es zudem ein neues Kommandozeilenwerkzeug, das sich direkt in Editoren wie VS-Code oder JetBrains einfügt. Es bietet kontextbezogene Vorschläge direkt im Editor und kann über die GitHub-Anbindung sogar auf Kommentare in Pull Requests reagieren.
Leistung zu fairen Preisen
Trotz der beeindruckenden Leistung bleibt Anthropic bei seinen Preisen auf dem Boden. Opus 4 richtet sich eher an Profis mit einem aktiven Abo, während Sonnet 4 auch kostenlos ausprobiert werden kann. Wer mehr will, zahlt moderate Preise pro Million Token, deutlich günstiger als vergleichbare Top-Modelle anderer Anbieter.
Fazit
Mit Claude 4 hat Anthropic gezeigt, dass sie nicht nur mithalten, sondern in vielen Bereichen auch die Führung übernehmen können. Gerade Entwickler profitieren von den Fortschritten, denn mit leistungsstarken, gut integrierten KI-Modellen wird Programmieren schneller, sicherer und manchmal sogar ein bisschen entspannter.
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