Android: Ersten Suchmaschinenplätze sind versteigert

Der Anwender kann künftig bei der Einrichtung eines Android-Smartphones bis zu drei Alternativen zur Google-Suche wählen. Die Konkurrenz hat für die entsprechenden Plätze an Google gezahlt.

Eine Neuerung innerhalb der EU gibt es ab dem 1. März 2020 bei der Einrichtung eines Android-Smartphones oder Tablets. Bei der Einrichtung können Nutzer bereits andere Suchmaschinen als die von Google auswählen. Google will damit eine Forderung der EU-Kommission umsetzen. Wenn ein Anbieter auf einen der drei Auswahlplätze kommen möchte, muss dafür bezahlen. Google hat dafür eine Auktion durchgeführt – die Höhe der Zahlung hält das Unternehmen aber geheim. Zudem listet Google auf der Webseite zu der Aktion Choice Screen die Details zum Ablauf der Auktion auf und hat die ersten Ergebnisse bekanntgegeben.

Das meiste Geld an Google haben in Deutschland DuckduckgoInfo.com und GMX bezahlt. Parallel zur Google-Suche bei der Einrichtung eines Android-Geräts werden diese drei Anbieter vorgeschlagen. Der vom Nutzer ausgewählte Anbieter übernimmt dabei das Suchfeld auf dem Android-Startbildschirm sowie die Standardsuche, falls dieser im Chrome-Browser installiert ist. Für ein Quartal gilt diese Plazierung, ab den 1. Juli 2020 könnte die Auswahl dann wieder anders aussehen – aber die Google-Suche wird als Konstante immer mit dabei sein. 

Anwender können abgesehen von den Vorschlägen weiterhin eine andere Standardsuchmaschine auswählen. Allerdings um die Installation und Einrichtung muss sich der Nutzer selbst kümmern, da sich keiner der jetzt ausgewählten Anbieter über eine eigene Suchmaschine verfügt. Nur Microsoft hat sich in Großbritannien mit Bing einen Platz in der Suchmaschinenliste einen Platz ersteigert. In allen EU_Ländern sind Info.com und Duckduckgo in der Auswahl enthalten und GMX wird in anderen Ländern etwa durch Qwant, Seznam, Privacywall oder Yandex ersetzt. 

Bereits im Sommer 2019 hat Google die Auktion vorgestellt und Anbieter von Suchmaschinen konnten sich darum bewerben, in der Suchauswahl zu erscheinen. Dazu mussten die Interessenten mitteilen, wie viel sie pro gewonnene Nutzer bezahlen würden. Anbieter zahlen erst dann an Google, wenn der Nutzer diese als Standardsuchmaschine ausgewählt wurde. 

Android-Nutzer werden seit April 2019 bei der Verwendung eines Smartphones oder Tablets darauf hingewiesen, dass sie eine andere Suchmaschine und Browser installieren können.