Wahrscheinlich hält der Negativtrend in den kommenden Monaten noch an. Die Marktforscher von Canalys rechnen frühestens im vierten Quartal mit einer Kehrtwende. Der PC-Markt in Westeuropa soll 2024 dann wieder zweistellig wachsen.
Im vierten Quartal 2022 sind die PC-Verkäufe in Westeuropa um 38 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingebrochen. Die Hersteller lieferten insgesamt 10,7 Millionen Geräte aus, davon 8,6 Millionen Notebooks und 2,1 Millionen Desktops. Das Minus im Desktop-Segment lag bei 29 Prozent, während der Markt für Notebooks um 40% schrumpfte.
Die negative Entwicklung wird sich – nach Schätzungen der Marktforscher von Canalys – im größten Teil des Jahres 2023 fortsetzen. Die Absatzzahlen sollen erst wieder ab dem vierten Vierteljahr zulegen.
Die kommerzielle Nachfrage wird durch Zinserhöhungen geschwächt
Das erhebliche Wachstum während der Corona-Pandemie sei ein weiterer Grund für die Nachfrageschwäche im vierten Quartal, so Jessop. Westeuropa habe ab dem zweiten Quartal 2020 acht aufeinanderfolgende Quartale verzeichnet, in denen das Volumen der PC-Lieferungen an Verbraucher höher gewesen sei als im Weihnachtsquartal 2019. Die kommerzielle Nachfrage sei zudem auch durch die jüngsten Zinserhöhungen unter Druck geraten.
Unter anderem sollen die stabilen Beschäftigungsquoten in Westeuropa darauf hinweisen. Canalys geht für 2024 davon aus, dass Unternehmen mit einer breiteren Umstellung auf Windows 11 beginnen und Verbraucher verschobene PC-Käufe nachholen. Westeuropa soll im Jahr 2024 ein Wachstum von 12 Prozent erreichen, nachdem bisher ein Minus von 7% im Jahr 2023 zu verzeichnen war.