C++ und die fehlenden Fortbildungen

C++ behauptet sich seit vielen Jahren als Programmiersprache. Experte Rainer Grimm sagt „einmal gelernt“ reicht nicht.

Von vielen Firmen werden Entwickler für C++ dringend gesucht – die Programmiersprache erfreut sich dennoch nicht gerade größter Beliebtheit. Laut einer Erhebung führt diese Tatsache zu einer sinkenden Zahl von Entwicklerinnen und Entwicklern. Doch liegt es tatsächlich nur daran?

Der deutsche C++-Trainer Rainer Grimm bezeichnete vor Kurzem in einer Onlineveranstaltung, die Ausbildung als „schlecht“. Der Softwarearchitekt, Team- und Schulungsleiter beschäftigt sich in seinem Blog Modernes C++ auf heise Developer intensiv mit der Entwicklersprache.

C++ ist eine Programmiersprache mit einer für IT-Verhältnisse langen Geschichte. Weshalb konnte sie sich im Vergleich zu anderen gegen neuere Sprachen so gut durchsetzen? Was macht die Sprache so reizvoll?  

C++ schafft einen essenziellen Spagat. Auf der einen Seite erlaubt es C++, direkt mit der Hardware zu kommunizieren. Auf der anderen Seite bietet sie die notwendigen Abstraktionen an, die das Programmieren merklich reibungsloser machen. Das Besondere bei C++ ist, dass sie den Zugriff auf Hardware für Nullkosten zur Verfügung stellt.

Es ist mittlerweile statistisch nachgewiesen, dass Entwickler mit Fachkenntnissen in C++ überdurchschnittlich gefragt sind. Trotz alledem scheint C++ bei einigen nicht sonderlich hoch im Kurs zu stehen. Was aber könnten die Gründe hierfür sein?

C++ ist eine komplizierte und komplexe Sprache, die in komplizierten Domänen wie systemnaher Programmierung, High-Performance Computing oder Concurrency eingesetzt wird. Hier abstrahieren Sprachen wie Python viel von dieser Komplexität der Domäne weg. Dies geschieht jedoch auf Kosten von Ressourcen wie Zeit und Speicher.  

Woran mangelt es bei der Ausbildung zum Programmierer?

Die Ausbildung wird in unserer Branche als eine einmalige Herausforderung angesehen, die es wie ein Führerschein zu meistern gilt. Unsere Domäne ist jedoch viel zu dynamisch für diese naive Sichtweise. In unserer täglichen Routine müssen Weiterbildungen ein fester Bestandteil werden. Bei unserer professionellen Tätigkeit müssen wir lernen, dass Lernen ein fester Bestandteil ist.