Das US-Energieministerium hat zwei neue Supercomputer in Auftrag gegeben, die beide komplett auf AMD setzen. Keine Mischung aus Intel und Nvidia wie sonst, sondern reine Team-Red-Power. Der Schauplatz ist das Oak Ridge National Laboratory in Tennessee, die Heimat von Frontier, dem ersten Exaflops-System der Welt. Jetzt bekommt Frontier zwei Nachfolger, die Lux und Discovery heißen und eine neue Ära einleiten sollen.
Lux & Discovery
Lux ist das erste der beiden Systeme und soll 2026 gebaut werden. Es setzt auf aktuelle Epyc-Prozessoren, Instinct-Grafikkarten und Pensando-Beschleuniger von AMD. Gebaut wird er von HPE auf der Cray-EX4000-Plattform. Spannend ist aber nicht nur die Technik, sondern die Art, wie Lux entsteht. Zum ersten Mal wird ein staatlicher Supercomputer teilweise privat mitfinanziert. Unternehmen, die sich beteiligen, dürfen später Rechenzeit auf dem System nutzen. Diese ungewöhnliche Kooperation zwischen Staat und Wirtschaft soll dafür sorgen, dass Lux schneller an den Start geht als vergleichbare Projekte. Auch bei der Infrastruktur bricht das System mit Traditionen. Der Supercomputer wird nämlich mit Oracles Cloud verbunden und kombiniert damit klassische Supercomputer-Leistung mit der Flexibilität einer modernen Cloud-Umgebung.
Während Lux als schneller Zwischenschritt gedacht ist, richtet sich alles auf Discovery. Der Bau soll 2028 abgeschlossen sein. Discovery übernimmt den Platz von Frontier und wird mit der nächsten Generation an AMD-Chips laufen. Die neue Cray-GX5000-Plattform von HPE soll mehr Leistung pro Rack ermöglichen und zugleich effizienter arbeiten.
Wenn Forschung mitdenkt
Die neue Generation von Supercomputern unterscheidet sich grundlegend von früheren Systemen. Es geht nicht mehr nur darum, gigantische Simulationen auszuführen, sondern darum, sie zu verstehen. Künstliche Intelligenz wird zum festen Bestandteil der Rechenarbeit. Modelle lernen, wie physikalische Prozesse ablaufen, sie erkennen Muster und treffen Vorhersagen, die Wissenschaftler früher mühsam interpretieren mussten. Lux und Discovery sollen Forschung beschleunigen, die sonst Monate dauern würde. Ob Kernfusion, Materialforschung oder Stromnetz-Simulationen, überall dort, wo riesige Datenmengen anfallen, sollen die neuen Rechner helfen, schneller zu Ergebnissen zu kommen.
AMD auf der Überholspur
Dass AMD gleich beide Projekte bekommt, ist kein Zufall. In den letzten Jahren hat das Unternehmen im Server- und HPC-Bereich einen bemerkenswerten Aufstieg hingelegt. Während Intel mit Verzögerungen kämpft und Nvidia seine Chips lieber an große KI-Player verkauft, liefert AMD stabile Leistung und effiziente Architektur. Mit Lux und Discovery wird AMD zu einem strategischen Partner der amerikanischen Forschungslandschaft. Es ist ein stiller Triumph, der zeigt, dass AMD inzwischen nicht mehr nur mithält, sondern führt. Die Kombination aus Prozessoren, Grafikkarten und DPUs schafft ein geschlossenes System, das perfekt aufeinander abgestimmt ist.
Die Zukunft rechnet anders
Die Supercomputern markieren den Beginn einer neuen Ära. Forschung wird schneller, flexibler und intelligenter. Die Rechner der Zukunft sind nicht mehr nur gigantische Maschinen, die Zahlen schieben, sondern Werkzeuge, die Zusammenhänge erkennen und daraus lernen. Wenn Frontier der Beweis war, dass Exaflops möglich sind, dann zeigen Lux und Discovery, dass Rechenleistung allein nicht mehr reicht. Jetzt geht es darum, wie klug ein System mit seiner Power umgeht. Und AMD liefert gerade die Bausteine für genau diese Zukunft.
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